Goldene Bar

 

Als engagierter München Guide und Dachau Rundgangleiter tue ich mich zugegebenermaßen schon etwas schwer mit den Nazi-Bauten in München und dem Umgang damit... Dennoch - ich muss zugeben der Besuch der Golden Bar lohnt allemal.

 

Wenn man den ersten schmalen Raum der Bar betritt, fühlt man sich tatsächlich in eine andere Welt zurück gebeamt: Fischgrät-Parkett, gedämpftes Lich das von dem warmen Grün der Wände zurückleuchtet, Stühle und Sofas im Stil der 50er und 60er Jahre, aber aufgefrischt von modernen Graffito-Schriftzügen. Man merkt sofort, hier wurde ein Gesamtkunstwerk geschaffen, die Ästhetik der goldenen 30er aufgreifen, aber mit modernem Input - sehr gelungen.

Tisch-Reservierungen sind ein Muss, hat man sich staunend niedergelassen in dem tatsächlich goldenem Raum, bringt der freundliche, professionelle Kellner sogleich Wasser und die Barkarte. Besser gesagt Bar-Buch. Die Speisen beschränken sich auf ein, zwei Seiten, was durchaus positiv zu werten ist, die Getränke-Vielfalt lässt keinen Wunsch offen. Ob klassische Cocktails oder morderne Variationen, Bar Chef Klaus St. Rainer versteht sein Fach.

Was passt besser als Auftakt als der Haus der Kunst Cocktail mit Tanqueray Gin, Champagner, Zitronensaft und Gin Tonic Espuma.

Die gewählten Gerichte - zu absolut fairen (Münchner) Preisen - allesamt empfehlenswert. Ob Kartoffelsuppe mit Chorizo, gebackene Aubergine mit Bonito-Flocken, Lachsforellen-Ceviche oder Beef-Short Rib mit Pak Choi, auch hier verbindet sich perfektes handwerkliches Können mit Perfektion und dem viel zitierten modernem "Twist". Der aufmerksame Service erkundigt sich nach weiteren Wünschen ohne je aufdringlich zu sein, schlägt noch ein Dessert vor (welches so gut klingt, dass es prompt geordert wurde: Grießschnitte mit Orangen-Kürbiscreme und weißem Schokolade-Kardamom-Schaum), schenkt frisches Wasser aus Silberkannen nach - einfach angenehm.

So verlassen wir beschwingt die Bar mit einem durchweg guten Gefühl. Schön, dass die Lebensfreude und Liberalität obsiegen konnte...

 

Eataly

Wie oft komme ich bei meinen Touren beim Eataly in der Schrannenhalle vorbei! Jetzt wurde es aber auch mal Zeit, das kulinarische Angebot zu testen.

Vor der Reservierung muss man sich auf einen der Bereiche Bar "la Piazza", Restaurant "la Trattoria" oder "Pasta" festlegen. Alle haben unterschiedliche Speisekarten, also muss man bereits vorab entscheiden auf was man selbst und die Begleitung an dem Abend Lust haben wird! Im (etwas) günstigeren Pasta-Bereich kann man jedoch gar nicht vorab reservieren. Wir ergatterten um halb acht sogar zwei kleine Tischchen, die vom Kellner auch freundlicherweise zusammengeschoben und mit genügend Stühlen versehen wurden (wir waren zu fünft). Soweit so gut. Die Karte bietet die üblichen Pasta und Pizza Typen, um etwas ausgefalleneres zu testen, bestellte ich vorab einen Salat mit Polpo und als Hauptgericht die Pizza Angrisella.

Ärgerlich war, dass sogleich alle Gerichte auf einmal gereicht wurden, meine Pizza also fast kalt war als ich mit der Vorspeise fertig war. Der Salat war fein angemacht, der Polpo zart, dazu frischer Ruccola und Kräuter - empfehlenswert. Der Teig der Pizza überzeugte mich nicht wirklich, teilweise zu schwarz gebacken, der Belag durchaus als fettig zu bezeichnen. Bei der Konkurrenz an Italienern in München und den Preisen? Fragwürdig...

Als dann die Bezahlung die wohl nur angelernte Kraft auch noch hoffnungslos überforderte, war uns fünf klar, nett auch mal hier gewesen zu sein aber so schnell nicht wieder...

 

Zwickl

Etwas versteckt liegt das kleine Zwickl direkt hinter dem Viktualienmarkt. Der Beliebtheit tut das keinen Abbruch und so empfiehlt sich, abends auf jeden Fall zu rservieren!

Die Karte ist (schön) übersichtlich und spezialisiert sich auf "Ein Pflanzerl und ein Bier", wobei noch einige warme Gerichte und eine Tageskarte für genügend Auswahl sorgen. Dennoch haben wir uns gleich für die Spezialität des Hauses entschieden, das klassische Zwickl-Pflanzerl und ein Pflanzerl von der Tageskarte, sowie einen Wildräutersalat mit gebackenem Ziegenkäse. Der Salat war absolut lecker, bunt gemischt, etwas wenig Dressing, aber das wurde auf Nachfrage prompt nachgereicht. Mein Klassiker überzeugte mich absolut, so zart die Fleischmasse und angenehm mit Majoran abgeschmeckt ohne zu dominant zu sein. Der Kartoffel-Bohnen-Salat wurde nett als Türmchen angerichtet mit großer Kräuter-Garnitur.

Witziges Extra: zu den Pflanzerln gibt es zweierlei hausgemachten Senf!

Gerne wieder.

 


Yum Thai Kitchen

Es muss ja nicht immer Bayrisch sein, ich guck auch gern mal in andere Töpfe. Diesmal war mir mehr nach Zitronengras als Leberkas. Und das gab's reichlich: das ganze Restaurant duftet schon beim Eintreten danach. Kaum hat einem der freundliche Service den Platz gezeigt, bekommt man eine Tasse Zitronengrastee gereicht, der duftet und lässt einen sofort an- und runterkommen. Sehr angenehm. Die Auswahl fiel dann schon schwerer, weil meine Thai-Kenntnisse nicht ausreichen um Tod Man Gai von Pa Tad Lom zu unterscheiden. Ist aber nicht schlimm, wird ja alles erklärt, es dauert einfach bis man sich zwischen all den Köstlichkeiten entscheidet.

Meine Wahl fiel dann auf zweiteres, Reispapierpäckchen gefüllt mit Garnelen und Schweinefleisch, dazu hausgemachte Chilisauce.

Als Hauptgericht musste es für mich ein Salat sein - der heisst YUM, wie das Restaurant - das muss gut sein! War er auch: mit Hähnchen, Shrimp und Mango, aufs köstlichste abgeschmeckt.

Als Dessert gönnte ich mir einen alkoholfreien Cocktail. Der konnte allerdings nicht ganz so überzeugen - obendrein fand ich das Preis-Genuss-Verhältnis hier weniger überzeugend.

Aber Essen, Atmosphere und Service, alles Top. Dazu unkomplizierte Online-Reservierung. Like!

Ayingers

Mein letzter Eintrag ist ja schon eine Weile her, jetzt will ich Ihnen aber gern eine weitere empfehlenswerte Gaststätte vorstellen:

gleich gegenüber dem Touristen-Magneten Hofbräuhaus geht es zum Wirtshaus Ayingers, das wie der Name schon ahnen lässt, zum Imperium der Familie Inselkammer gehört. Ausgeschenkt werden selbstredend die Biere der Privatbrauerei Aying - allein sieben Sorten aus dem Fass. Was aber noch viel mehr überzeugt ist der freundliche, sofort präsente Service! Hier hat man wirklich das Gefühl willkommen zu sein, etwas das man leider nicht mehr in jedem Münchner Traditionshaus so empfindet.

Und wie sieht's mit dem Essen aus, was natürlich das Wichtigste ist? Im ewigen Frost sehnte ich mich nach frischem Grün und bestellte die Ofenkartoffel auf Salatbett mit Hühnerbrust. Ein Seelenwärmer rundum und dabei so riesig, dass ich meine Portion nicht schaffte. Meine Begleitung wählte ein Putenschnitzel in Aprikosen-Sauce mit Basmatireis. Und obwohl dies nicht zur typisch bayerischen Kost zählt, war die Sauce mit frischen Aprikosen gelungen aromatisch.

Bestimmt nicht mein letzter Besuch!

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Hackerhaus

Gemütlichkeit mit Tradition

So wirbt Familie Pongratz für ihre Gaststätte im Alten Hackerhaus, dem ehemaligen Stammsitz der Hacker-Pschorr-Brauerei. Über fehlende Tradition kann man bestimmt nicht klagen: bis ins 15. Jahrhundert geht die Brautradition zurück und die Familien Hacker und Pschorr führten das Unternehmen zu einer der führenden Brauereien des 19. Jahrhunderts. Nicht umsonst hat Joseph Pschorr als einziger Braumeister eine Büste in der Ruhmeshalle!

Und gemütlich ist es allemal. Wir haben uns an diesem sonnig-heißen Sonntag in den innenliegenden Biergarten zurückgezogen. Hier sitzt man herrlich ruhig, das Auge wandert über die vielen Emaille Schildern, die Bedienung sorgt sofort für die Abkühlung mit zwei Gläsern frisch gezapftem Bier. Aus sage- und schreibe 11 verschiedenen Bierspezialitäten kann man wählen, vom Hellen über Pils zu Bock und Weißbier, leicht oder alkoholfrei und in Größen von 0,2 bis 1 Liter - das gibt's nur selten in München. Die Preise liegen dafür auch ein bisschen höher, die Halbe kostet hier deutlich über 4 Euro.

Das Essen dazu hat uns ohne wenn und aber überzeugt:

Semmelknödel-Carpaccio mit Kerndlöl sowie Bratensülze mit Bratkartoffeln. Alles gut abgeschmeckt, die Sülze sehr schmackhaft und perfekt in der Konsistenz, schöne Bratenstücke mit Gemüse würzig aromatisiert.

 

Natürlich bietet die Speisekarte alle gängigen Klassiker der bayerischen Küche, Neuentdeckungen wird man hier nicht machen - das erwartet man aber auch nicht.

Demnächst wird die Sendlinger Straße bis hierher zur Fußgängerzone, dann kann man draußen an den Tischen das Große Treiben herrlich entspannt verfolgen.

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Zum Straubinger

Es ist schon erstaunlich: da liegt dieses Lokal nur 3 Minuten vom Viktualienmarkt entfernt und doch ist es damit jenseits des "Touristentrubel und Großstadtgedränges", wie man selbst auf der Homepage wirbt. Zeit, es ins gebührende Lickt zu rücken!

Dienstagabend, wir hatten zum Glück reserviert, und kaum ein freier Platz. Da es zudem eiskalt war und in Strömen regnete (die kalte Sophie machte diesmal ihrem Namen alle Ehre!), waren dies bestimmt auch keine Stadtbummler sondern Leute, die wissen, dass sie hier gut aufgehoben sind.

Der Service ist flott, freundlich, stets zur Stelle, aber nie aufdringlich.

Die Karte bietet neben den bekannten bayerischen Klassikern von Leberknödel bis Hax'n saisonal jetzt auch Spargel an. Wir haben uns dennoch für die Traditionalisten entschieden: Schweinebraten und das Straubi-Schnitzel sollten es sein. Dieses kam in einer würzigen Röstzwiebel-Speck Panade und mit Salat. Mir war der Röstzwiebel-Geschmack (wahrscheinlich ein Fertigprodukt?) zu dominant, meine Begleitung fand's lecker. Da freute ich mich doch mehr über meinen Schweinebraten mit zweierlei Knödel, denn die Kruste war sensationell!! So resch und knusprig-zart habe ich die noch nie bekommen (und darum ansonsten immer liegen gelassen), aber nicht so hier. Kompliment!

Und jetzt, wo die Eisheiligen vorüber sind, kann man zudem hier auch im Biergarten sitzen!

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Riva

München hat ja bereits seit den Zeiten Henriette Adelaides den Ruf die nördlichste Stadt Italiens zu sein und das Riva ist ein weiterer Beweis dafür! Eine bessere Pizza habe ich seit langem nirgendwo mehr gegessen. Ob es an dem Mehl aus Münchens Traditionskunstmühle liegt, an den ausgewählten frischen Zutaten oder am bezaubernden Service?

Schon bei der Reservierung am Telefon (absolut erforderlich!!) fühlt man sich als Stammgast, so freundlich bemüht man sich, noch einen Tisch zur prime-time zu organisieren. Und wenn man dann das rappel-volle Lokal betritt, sich durch die Bar schlängelt, vorbei am gut gelaunt grüßenden Pizzabäcker und schließlich im rückwärtigen Teil seinen Platz (unter neidvollen Blicken der wartenden Gäste) ergattert, hat man endgültig das Gefühl, sich südlich der Alpen zu befinden. Das alles macht schon Spaß, aber die köstliche Pizza setzt dem Ganzen die Krone auf: knuspriger Teig (der nicht nach fünf Minuten zäh wird), frische Waldpilze, gewürzt mit ebenso frischem Rosmarin und Petersilie ergeben ein sensationelles Geschmackserlebnis.

Schön, so etwas Authentisches zwischen den vielen Schnellrestaurants im Tal zu finden. Arrivederci!

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Sushi + Soul

Natürlich gibt es nicht nur bayerische Gaststätten in München! Langsam ist es nun an der Zeit, die Fühler noch ein wenig weiter auszufahren.

Verlassen wir die Innenstadt nur ein klein wenig und tauchen ein ins Glockenbachviertel, genauer gesagt in die Klenzestraße, Ecke Westermühlstraße. Hier lockt das Sushi + Soul mit einer Riesenauswahl an asiatischen Gerichten, Sushi (logisch!) und Cocktails. Oder einem Whisky(!) Seminar - nicht logisch, aber sympathisch undogmatisch!

Das Lokal war gut besucht, aber dank seiner Größe sitzt man dennoch nicht beengt. Erst die Cocktailkarte studieren und sich dann einen Überblick über die Vielzahl japanischer Spezialitäten verschaffen. Unser netter Keller musste sich da ein wenig gedulden, denn die Wahl fällt hier wahrlich nicht leicht. Der Cocktail Gari Shonen war die richtige Entscheidung, der Mix aus Wodka, Ingwer und Ginger Ale macht wirklich Spaß. Auch die Vorspeisen, Hühnerfleisch-Bällchen am Spieß und Algensalat, machen Lust auf mehr, was dann auch sogleich kam. Hier war das timing nicht perfekt, wenigstens fertig sein möchte man mit dem ersten Gang, bevor die Hauptspeise kommt. Dafür waren diese umso köstlicher! Das Tempura (in einem dünnen Knusperteig frittierte Garnelen und Gemüse) schmeckte ausgezeichnet, der Knüller ist aber das Bento - ein ganzes japanisches Menü in einzelnen Lack-Schalen serviert. Hier ist wirklich alles dabei: Sushi und Nigiri, gegrillte Garnelen- und Hühnerspieße und Salat. Da bleibt kein Wunsch offen.

Auf Wiedersehen nehmen wir wörtlich!

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Pfistermühle

Das Restaurant in der Münchner Altstadt befindet sich in einem historischen Gebäude, das zum Teil noch aus dem 16. Jahrhundert stammt. Hier, gegenüber dem Alten Hof, befand sich die ehemalige Hofmühle und -Bäckerei. Heute gehört die Gaststätte zum angrenzenden Platzl-Hotel und bietet traditionelle, bayerische Küche auf höchstem Niveau und mit Liebe neu interpretiert an.

Sehr umsichtig der Service, mit einem Lächeln, charmant und unaufdringlich wird man hier umsorgt.

Persönlich habe ich generell eine Schwäche für Vorspeisen und Desserts, da ich diese Gerichte oft spannender finde, mit mehr Variationsmöglichkeiten. Hier muss ich sagen konnte ich mich bei den Hauptgerichten kaum entscheiden, weil eines besser klang als das nächste!

Die Wahl fiel dann nach Eingelegter Rotweinfeige mit Gorgonzola geflämmt
auf Feldsalat und Münchner Schwarzgeräuchertem auf Hirschbraten mit Apfel-Blaukraut und Maroni-Taler. 

Meine Begleitung freute sich über Rosa gebratenen Kalbsrücken unter der Birnen-Krokantkruste auf Blattspinat und Kürbisrisotto.

Alternativ hätte ich auch zu gern noch Rücken und Bratwürstel vom Lamm
auf Rosmarinsauce mit Bohnengemüse und Kartoffel-Pepperonirösti probiert oder Kross gebratenes Wallerfilet auf Birnenrahmkraut mit grobem Senf und Wurzelpüree. Aber dann hätte ich ja keinen Platz mehr für das Dessert gehabt. Und auf das Christstollen-Parfait wollte ich natürlich nicht verzichten.

Große Küche bei der kein Wunsch offen bleibt, mit absolut angemessenem Preis-Leistungsverhältnis.

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Weinhaus Schneider

Jetzt in der Vorweihnachtszeit passte es einfach, das Fondue-Haus in der Sparkassenstraße zu testen.

Gut, dass wir reserviert hatten, denn natürlich war das Restaurant bis auf den letzten Platz besetzt. Man ließ uns sogar die Wahl, ob wir lieber im Erdgeschoss in der urigen Stube Platz nehmen wollten, oder oben im helleren, etwas weitläufigerem  Saal. Der Service kam prompt und war auch den ganzen Abend über stets präsent, dabei aber völlig unaufdringlich. Sehr angenehm!

Zur Auswahl stehen (neben wenigen à la carte Gerichten) die verschiedensten Fondues: Käse, Bourguignonne (in Öl) oder Chinois (in Brühe) und zum Abschluss noch ein Schokoladenfondue. Bei den Fleischfondues kann man zudem verschiedene Fleischsorten aussuchen. Ein Glück, dass wir zu dritt zwei Töpfe bekommen konnten. Denn ob Öl oder Weißweinfond - da liegen  Welt(anschauung)en dazwischen. Kalb, Schwein und Pute waren auch schön zart, das Rindfleisch dagegen ein wenig zäh - vielleicht hätte sich hier doch das Filetfleisch (extra) bezahlt gemacht. Mir erschien auch die Salatsauce ein wenig dünn, die sechs verschiedenen Saucen zum Fleisch dagegen waren alle sehr fein abgeschmeckt. Leider ziemlich enttäuschend war die Weinqualität der offenen Schoppen. Im Weinhaus! Die zuerst bestellte Riesling Spätlese war wohl schon zu lange gelagert, leicht oxidiert, flach, kaum Geschmack. Bei Beanstandung wurde diese auch ohne wenn und aber sofort zurückgenommen. Der zweite Wein war besser, trinkbar - mehr leider auch nicht. Dennoch tat dies alles keinen Abbruch, die Stimmung in dem netten Lokal ist einfach nett, der Service absolut top und so kommen wir gerne wieder, nicht nur zur Weihnachtszeit.

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Alte Pinakothek

Klenze-Portal Alte Pinakothek
Klenze-Portal Alte Pinakothek

Das Haus Wittelsbach hat über Jahrhunderte hinweg Kunst in Auftrag gegeben, Sammlungen vereint, dazugekauft und mit Gemälde mit Leidenschaft gesammelt.

Bereits 1528 hat Wilhelm IV. Historienbilder malen lassen - wie die berühmte Alexanderschlacht von Altdorfer, Max II. Emanuel hat während seiner Zeit als Statthalter Spaniens in den Niederlanden 1698 rund 24 Werke von Rubens und Dyck erworben, dazu kamen bedeutende Sammlungen aus den Pfälzer Nebenlinien der Wittelsbacher nach München und nicht zuletzt die Sammelleidenschaft Ludwigs I. führte dazu, dass ein Museumsneubau nötig wurde.

1836 konnte der Bau damals am Stadtrand Münchens auf der grünen Wiese eröffnet werden. Der Architek Leo von Klenze schuf  hier nicht nur den größten Museumsbau der damaligen Zeit, die Ausstattung mit natürlichem Oberlicht, die Ost-West-Ausrichtung und die Gliederung setzte konzeptionell und bautechnisch neue Maßstäbe und sollte von Museumsbauten weltweit kopiert werden.

Noch heute geht eine Faszination von den etwa 700 Werken des 14.-18. Jahrhunderts aus, darunter Meisterwerke wie Rubens "Das Jüngste Gericht", Dürers Selbstportrait oder Leonardo da Vincis "Madonna mit der Nelke".

Durch die seit 2008 angebrachten roten und grünen Seiden-Wandbespannungen, die so auch zur Zeit der Erbauung Tradition waren, bekommen die Werke noch mehr Tiefe und Leuchtkraft.

Mit dem Gang von Raum zu Raum wandelt man selbst fast furch die Jahrhunderte, reist man durch Italien, Spanien, die Niederlande und das mittelalterliche Deutschland. Und wenn man es bis ins Erdgeschoss in die neuen altdeutschen Kabinette schafft, dann findet man auch ein Portrait des Wilhelm IV., der selbst die Bilder liebte.

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Zum Alten Markt

Zum Alten Markt, Dreifaltigkeitsplatz
Zum Alten Markt, Dreifaltigkeitsplatz

Immer auf der Suche nach der wirklich guten bayerischen Küche, bin ich heute durch Zufall hinter dem Viktualienmarkt mal wieder auf's Netteste überrascht worden!

Hübsch hergerichtet sind ja viele der alten Häuser rund um den Markt. Nur - wo lohnt es sich tatsächlich einzukehren? Die Karte zeugte von gehobener, bayerischer Küche, die Gaststube sah durch die Fenster auch einladend aus.

So ließen wir uns in der mit viel hellem Holz warm eingerichteten, vierhundert Jahre alten Ratsherrenstube nieder. Ein Blick auf die Bar (edle Lantenhammer Brände in unzähligen Sorten) und in die Weinkarte (Künstler, Wegeler und Heger - um nur ein paar meiner Lieblingswinzer zu nennen) genügt, und man weiß, hier kann man kaum schlecht essen.

Vorweg eine Suppe vom Muskatkürbis. Heiß und sämig, weder zu viel Sahne noch zu fad. Einfach fein. Ganz lecker dann die Fleischpflanzerl in der Brezenkruste auf lauwarmem Kartoffelsalat! Zart und würzig die Pflanzerl, der Salat perfekt abgeschmeckt, nicht nur Einheitsbrei.

Auch die Entenbrust meiner Begleitung war einfach gelungen mit einem Blaukraut das feinwürzig mit einem Hauch Lebkuchengewürz abgerundet war und zu der eine Bratensauce gereicht wurde, die ihren Namen verdient.

So wünsche ich mir bayerische Küche. So ein Restaurant empfehle ich gerne weiter!

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Marktwirt

Feiertag in München. Herrlichstes Wetter, da muss man noch raus! Nach einem Spaziergang durch die Stadt noch schnell ein kleines Mittagessen und spontan den Marktwirt ausprobiert:

 

Man muss ihn schon finden, in der kleinen Heiliggeiststraße hinter dem Viktualienmarkt, etwas abseits der touristischen Trampelpfade. So klein ist das Restaurant aber gar nicht und neben den Tischen vor dem Lokal gibt es auch noch einen beheizbaren Innenhof.

Wir ließen uns draußen nieder, kaum andere Gäste, aber gut - es ist letzter Wies'n-Sonntag. Die Bedienung kam prompt, das frische Augustiner auch. Zu Essen wollten wir nur 2 Paar Weißwürste und einen Salat von grünen Bohnen mit Tafelspitz. Die Würste kamen dann nur Stückweise, soo fein waren sie aber nicht, somit war's gut. Aber wenn ich die Würste in der Kupferkasserole anrichte, sollte diese schon sauber sein... Der Salat war in Ordnung, nicht so knackig wie es wünschenswert wäre, aber das Dressing gut abgeschmeckt, das Fleisch zart.

Bei dem Ambiente und der Ankündigung "Das gehobene Wirtshaus in München – genießen (ausdrücklich) erwünscht!" hätte ich mir aber deutlich mehr erwartet!

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Beim Sedlmayr

Nach langer Zeit, wo ich nicht zum Testen kam, nun endlich ein neuer Bericht:

 

Ich werde ja nicht müde, die bayerischen Wirtshäuser hier in München zu testen. Zu den Traditionsgaststätten, die man auch besucht haben muss, gehört auch "Beim Sedlmayr" des bekannten Schauspielers. Auffällig ist sofort die freundliche, aufmerksame, dabei völlig unaufdringliche Bedienung. Immer parat, dabei völlig unaufgeregt, haben die Damen alles im Griff. Sehr angenehm!

Während man den ersten Schluck trinkt, kann man den Köchen beim Wirbeln in der offenen Küche zusehen. Dann kommt auch schon unser Essen: Saibling im Wurzelsud. Auf den Punkt gegart, frisch und pur, ohne Firlefanz. Die zweierlei Braten kamen mit Knödel und Salat, ganz klassisch. Aber dass der Kalbsbraten dabei butterzart und saftig ist - das freut schon besonders, denn meistens gerät gerade dieser eher zu trocken.

So waren wir sehr zufrieden und kommen gerne wieder in die Westenriederstraße. Einziger Wermutstropfen auch hier: die Lautstärke lädt nicht zum Verweilen ein. Wer sich in Ruhe unterhalten will zieht nach dem Essen doch lieber weiter.

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Pschorr am Viktualienmarkt

Gleich am Viktualienmarkt, als nördlicher Kopfbau der 2005 neu eröffneten Schrannenhalle, steht "Der Pschorr". Ein Gasthaus, das ja relativ neu ist, aber mit dem Gewölbe aus Stein, den großen Fenstern und viel Holz Gediegenheit ausstrahlt, als wär's schon seit Jahrzehnten hier.

Die Bedienungen in Tracht (auch der braungebraunte Sonny-Boy oder die junge Frau mit blondem, fast punkigem Haarschnitt...) immer unterwegs, gut gelaunt und stets präsent, aber nie aufdringlich.

Die Küche ist natürlich traditionell bayrisch, aber man ist Mitglied bei Slow-food und bezieht das Fleisch von Vertragsbauern, sei es das Werdenfelser Rindfleisch oder neu, das Obstbauernschwein. Da geht man konzeptionell schon die Extra-Meile.

An einem schwül-heißen Abend haben wir uns dennoch zum einen für den Pschorr-Salat entschieden, eine Spielart des Caesars Salad mit Romana, Parmesandressing und Weißbrot-Croutons, wobei uns die Sauce ein wenig fad vorkam. Gut gewürzt dagegen das Rinderhacksteack von besagtem Werdenfelser Rind, das ganze gefüllt mit Ziegenkäse und angerichtet auf Rucola-Salt und geschmolzenen Tomaten. Als krönende Deko gab's ein Kräutersträußerl und Paprikastroh (!) obendrauf - witzig.

Rundum gelungen, Ambiente, Service und Essen - ganz klar: empfehlenswert!

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Andechser am Dom

Ich werde ja nie müde, immer weiter nach den besten bayerischen Lokalen in München zu forschen. Und ich muss sagen, das Andechser hat mir sehr gut gefallen: tolle Stimmung, bunt gemischtes Publikum, umsichtige Bedienung. Auch das Essen, absolut stimmig, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ordentliche, zeitgemäße Karte.

 

Hier isst man von blanken Holztischen, aber dafür gibt's weiße Stoff-Servietten -

das hat Stil. Die Wände sind mit dunklem Holz verkleidet, von der Decke grüßt ein modernes Ikarus-Fresko. Alternativ kann man auch in der Domherrenstube im Kellergewölbe essen oder draußen unter den Arkaden an beheizten Stehstischen speisen, was auch schnell passieren kann, wenn man nicht reserviert hat, denn hier ist es sehr schnell voll...

 

Wir bestellten diesmal den Andechser Gourmet-Teller, eine Kräutersuppe und Tatar. Der Gourmet-Teller offerierte gleich dreierlei: ein Fleischpflanzl vom Kalb, Leberkäse und Rostbratwürstel, dazu Speckwirsing und Kartoffel-Rucola-Salat (was das - sonst von mir sehr geschätzte - scharfe Grünzeug hier zu suchen hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen). Alles solide, gut gewürzt, auf den Punkt zubereitet. Passt. Zum Tatar wurde geröstetes Brot gereicht, die leicht sämig gebundene Suppe mundete auch. Fein.

 

Einen Wermutstropfen allerdings gibt's auch hier, in diesem direkt hinter der Fraunkirche gelegenen Lokal: es ist gut laut! Für eine entspannte Plauderei ist es daher nicht ganz geeignet...

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Residenzmuseum

Kaisersaal, Residenz
Kaisersaal, Residenz

Ein für alle an Kunstgeschichte, Kultur und Architektur interessierten Besucher ein absolutes Muss und Highlight in München!

 

Die riesige Anlage der Residenz in München, die über Jahrhunderte hin erbaut, umgebaut, erweitert und erneuert wurde, zeigt sehr anschaulich die Geschichte der jeweiligen Herrscher und spiegelt damit auch immer den Geschmack der jeweiligen Epoche wider.

Von den Anfängen im 14. Jahrhundert, über Renaissance, Barock und Rokoko bis hin zum Klassizismus reichen die Bauten und mit ihnen die Exponate: Geschirr aus China (und auch die kleinen Dickbauchbuddha-Statuen, die man sich heute wieder gerne ins Regal stellt, waren im 17. Jhd. bereits "in"), riesige, unterschiedliche Wandteppiche, die die nackten Wände je nach Bewohner verzierten, Gemälde der Ahnen und der herzöglich-bayerischen Städte und Gemeinden, aufs Feinste verzierte Spieltische und Musikinstumente - in den 127 Räumen macht man eine wundersame Zeitreise, taucht man ein, in die Geschichte von über 20 Generationen von Wittelsbachern.

 

Man braucht Stunden um auch nur annähernd alles zu betrachten, deshalb hier meine drei Favoriten:

 

Antiquarium – lichtdurchflutet, die herrlich verzierte Decke, die schiere Größe des Saals, ein umwerfender Anblick!

Grottenhof – Brunnen, bei denen aus mit tausenden von Muscheln besetzten Göttinnen Wasser aus dem Busen spritzte, anno 1589…

Reiche Kapelle – ein unbeschreiblich üppig, dennoch fast geometrisch klar dekorierter Schrein für Maximilians I. Reliquien und sein privater Andachtsort

 

Ein Wermutstropfen bleibt bei aller Pracht: ein Großteil der Innenausstattung selbst ist nicht im Original erhalten, da die gesamte Residenz im Zweiten Weltkrieg massiv zerstört wurde. Glücklicherweise waren die meisten beweglichen Kunstgegenstände vorab ausgelagert worden, sodass diese in der überaus gelungen restaurierten Anlage wieder ausgestellt werden konnten.

 

Und noch ein Tipp: die Räume sind eher kühl temperiert, in der warmen Jahreszeit also lieber etwas überziehen!

Kaiserhof, Residenz
Kaiserhof, Residenz
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Bratwurstherzl

Bratwurstherzl
Bratwurstherzl

Wer direkt am Viktualienmarkt mittags schnell eine Kleinigkeit essen will, ist hier immer richtig. Die Bedienung flott und umsichtig, erkundigt sich auch zwischendurch ob alles passt und ja, es passt! Der Kartoffelsalat bayrisch säuerlich, fast cremig, so schön durchgezogen ist er, dazu geräucherte Bratwürstl aus dem Sud, würzig und deftig. Und das für unter 6 Euro, das findet man in München in der Lage auch nicht jederzeit. Am Tisch stehen zweierlei Senf von Develey sowie ein Brotkorb mit Brezen und Bauernbrot. Und wenn das Wetter mitspielt, kann man auch schön draußen sitzen.

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Pinakothek der Moderne

Pinakothek der Moderne
Pinakothek der Moderne

Im Musueumsareal rund um die Barer Straße befindet sich seit 2002 eines der größten Museen für die Kunst der Moderne.

Ein moderner, schlichter Betonbau, der sich subtil zurücknimmt um der Kunst ihren Raum zu geben, aber dennoch nicht häßlich nüchtern ist. Das sehr lichte, großzügige Gebäude bietet auf über 20.000 qm Platz für 4 eigenständige Museen aus den Bereichen Architektur, Graphik, Klassische Moderne und Gegenwart sowie Design.

 

Kernstück des Museums ist die im Obergeschoss untergebrachte

Staatsgalerie Moderne Kunst

In 40 Räumen werden hier ca. 400 Gemälde, Skulpturen und Objekte von etwa 180 Künstlern gezeigt. Alle wichtigen Stilrichtungen des 20 Jhd. sind hier vertreten: Kubismus, Expressionismus und Surrealismus, die Künstlervereinigungen "Die Brücke" und "Der Blaue Reiter" werden ebenso gezeigt wie die Gegenwart, wo amerikanische Positionen der europäischen Nachkriegskunst gegenübergestellt wird.

 

Neue Wege insbesondere in der Darstellung, geht man in der

Neue Sammlung - Staatl. Museum für angewandte Kunst

Im Untergeschoss werden nahezu 60.000 Objekte gezeigt, die "geschmackbildend und beispielhaft sind für gut gestaltete Produktformen". Da steht ein Porsche im Regal, genauso wie ein Sofa oder Mixer. Besonders witzig auch die Präsentation im Paternoster!

 

Architektursammlung

Über 450.000 Zeichnungen, Fotos und Modelle der Architekturgeschichte, die teilweise bereits seit der Gründung der TU 1886 gesammelt wurden, bilden mit den seit 1945 wiederaufgenommenen Sammlungen und Neuerwerbungen eine der führendsten Ausstellungen dieser Art in ganz Deutschland

 

Staatliche Graphische Sammlung

Den Grundstock bildet das "Kupferstich-und-Zeichnungs-Cabinet" von Kurfürst Karl Theodor, das dieser bereits 1748 in Mannheim gegründet hat. Ergänzt auf nunmehr ca. 400.000 Exponate wurde dieses u.a. von Aufkäufen aus dem Säkularisationsgut und staatlichen Erwerbungen bis hin zur internationalen Gegenwart

 

 

 

 

Paternoster mit Designobjekten
Paternoster mit Designobjekten
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Zum Dürnbräu

Heute mal ein weniger erfreulicher Eintrag:

war letzte Woche im bekannten und auch renommierten Dürnbräu, aber leider wurden wir (zumindest diesmal) enttäuscht. Die Preise sind - auch für Münchner Verhältnisse - nicht gerade günstig, da sollte man schon gehobene Qualität erwarten dürfen. Aus einem Missverständnis heraus habe ich ausgelöste, gebackene KalbsFÜSSE bestellt, meinte aber damit Kalbshaxe (in dieser Zubereitung). Ein Bissen und ich untersuchte das Bestellte mal genauer: unter der Panade nichts als Sehnen, glibbrige Schwarte, Zatter. Zum Fürchten. Also habe ich die Kellnerin informiert, die daraufhin die Chefin rief. "Ja, so gehört das!" Man war weder bereit, dieses "Gericht" (für sage und schreibe 13,90 €) gegen etwas Genießbares auszutauschen noch mir irgendwie entgegen zu kommen  ("das haben Sie schließlich bestellt"). Die sauren Zipfel meiner Begleitung waren ok, der Beilagensalat war absolut nichtssagend und matschig, aber uns war ohnehin der Appetit vergangen. Und währenddessen diskutierte am Nachbartisch ein Herr, wild auf seinen Teller deutend, ebenso mit der Chefin. Er war dann auch ganz schnell weg. Glücklich sah er nicht aus.

 

 

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Hofbräuhaus

Die Geschichte des Hofbräuhauses geht zurück bis ins Jahr 1579, als Herzog Wilhelm V. (aus Geldmangel) beschloss, sein Bier nicht mehr teuer aus Niedersachsen zu beziehen, sondern sein eigenes Bier zu brauen. Ursprünglich lag die Braustätte im Alten Hof, bevor an der Stelle des jetztigen Hofbräuhauses das "weiße Brauhaus" errichtet wurde. Von da an bezog der Hof den Gerstensaft aus der eigenen Brauerei am Platzl, wo bis Ende des 19. Jhd. noch Bier gebraut wurde. Im Zuge der Industrialisierung und mit steigendem Bedarf verlegte man die Braustätte auf die andere Isar-Seite, in die Innere Wiener Straße. 1896 wurde hier die Tradionsgaststätte errichtet, die jährlich Millionen von Besuchern aus aller Welt anlockt. Aber auch viele Einheimische sind hier regelmäßig zu Gast - es gibt allein über 100 Stammtische!

 

Mittags ist es noch angenehm ruhig, wobei sich die Plätze schnell füllen. Es gibt auch einen netten, kleinen Biergarten im Innenhof, wo man selbst in der Februarsonne schon kurz Platz nehmen kann. Innen sitzt ein bunt gemischtes Publikum: hübsche Touristinnen aus Florida, ein Grüppchen jung Gestylter feiert Geburtstag, am Stammtisch sitzen ältere Herren beisammen und natürlich kommen auch ganze Reisegruppen aus Fernost oder Russland. Hier findet jeder seinen Platz und Blasmusik gibt's obendrein.

 

Zum Essen habe ich sauer eingelegten Pressack probiert - sehr schmackhaft. Der rote Pressack überzeugte mit feiner würziger Note und schön fester Konsistenz, der weiße, etwas weicher, was aber gut passt. Alles mit etwas Salat garniert und in saurem Sud angerichtet.

Alternativ probierten wir Sauerbraten vom Hirsch. Mir persönlich war zu viel Flachs am Fleisch, aber geschmacklich konnte es ebenfalls punkten. Nur die Servietten-Semmelknödel kamen schon ein wenig trocken auf den Teller.

Insgesamt aber auf jeden Fall 3/5 Punkten.

 

Die Bedienung flott, unaufdringlich, freundlich, gewandt. Doch, hier kommt man gerne wieder.

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Hofer - Der Stadtwirt im Stadtschreiberhaus

Mitten im Zentrum der Altstadt, nur ein paar Gehminuten vom Marienplatz, liegt in der Burgstraße das "Hofer - Der Stadtwirt". Hier wird bayerisch-österreichisch gekocht, aber auch der ein oder andere italienische Einschlag ist nicht zu übersehen.

 

Die Karte ist schön übersichtlich und nicht überladen, dennoch ist hier bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei: von vegetarisch (Risotto mit Schwammerl, Rucola und Parmesan für 11,90) bis deftig (Ochsenbraten geschmort in Rotwein mit Blaukraut und Semmelknödel für 12,50). Dazu gibt es eine größere Auswahl an Brotzeitgerichten, abgerundet mit den Klassikern aus der Mehlspeisenküche: Strudel, Marillenknödel und Kaiserschmarrn.

 

Ich habe mich für den "Backhendl-Salat" entschieden und wurde nicht enttäuscht: knusprig ausgebackenes, innen saftiges Hühnerbrustfilet auf verschiedenen Salaten. Der Kartoffelsalat war schön würzig abgeschmeckt, dazu knackige grüne Salate in einer mit süßem Senf abgerundeten Vinaigrette. Nur auf die faden, blassen Tomatenscheiben kann man - zu dieser Jahreszeit - gerne verzichten.

 

Besonders hervorzuheben ist natürlich noch das historische Ambiente. Die Gaststätte befindet sich in einem der ältesten Bürgerhäuser der Stadt München. Das Gebäude aus dem Jahr 1551 mit der denkmalgeschützten Fassade war bereits im Mittelalter Weinlager und zudem für einige Zeit Sitz der Stadtschreiberei. Trotz wechselnder Besitzer über die Jahrhunderte hat das Haus seinen Charakter bewahrt und mit dem heutigen Lokal eine gelungene Bestimmung gefunden.

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Museum für Völkerkunde

Das eindrucksvolle Museum an der Maximiliansstraße wurde 1858-65 von Eduard Riedel unter starkem Einfluss der englischen Gotik direkt gegenüber (und als adäquates architektonischen Gegenstück zu) der Regierung von Oberbayern erbaut. Fachleute haben diesen Bau schon zur Zeit der Entstehung kritisch betrachtet, es gab gravierende Baumängel und die Gliederung und Fassadengestaltung wurde als nicht harmonisch betrachtet. Ursprünglich sollte es das Bayerische Nationalmuseum beherbergen, war aber dafür zu klein, so dass hierfür ein Neubau in der Prinzregentenstraße errichtet wurde. Bis 1925 war das Deutsche Museum zwischenzeitlich zu Gast, seit 1926 nun das Staatliche Museum für Völkerkunde - immerhin das zweitgrößte seiner Art in ganz Deutschland.

 

Ursprung der Sammlung war die "Kuriositätensammlung" der bayerischen Herzöge und Kurfürsten sowie der Könige Ludwig I. und II. Dazu kamen Sammlungen von Naturforschern und Seefahrern, Teile aus dem Nachlass James Cooks und der reiselustigen Prinzessin Therese von Bayern - ein weibliches Pendant zu den Humboldt-Brüdern, die vor allem das Amazonasgebiet, Afrika und Nordamerika besucht hatte. Ergänzt wurden die Stücke auch durch gezielte Zukäufe, sodass heute ca. 350 000 Objekte gezeigt werden können!

Geografisch gegliedert kann man hier Masken und Schmuck, Gebrauchsgegenstände und Waffen, Kleidung und Kunst von außer-europäischen Völkern bestaunen. Eine absolute Seltenheit ist dabei das Grönland-Kajak aus dem Jahr 1577, das seinerzeit Wilhelm V. geschenkt wurde und heute im Nordamerika-Trakt ausgestellt ist (der leider derzeit wg. Renovierungsarbeiten geschlossen ist)

 

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Bier- und Oktoberfestmuseum

Gleich hinter dem Isartor befindet sich in der kleinen Sterneckerstraße 2 eine kleine Rarität: das Bier- und Oktoberfestmuseum.

Nicht nur der Inhalt der Ausstellung ist eine Abwechslung zu den üblichen (Kunst-)Museen, das Haus an sich lohnt schon eine Besichtigung. Es ist eines der ältesten Münchner Bürgerhäuser, erbaut 1340 nach dem großen Stadtbrand. Man muss sich schon bücken um durch die kleinen Türen zu kommen, aber dann öffnet sich ein kleiner Raum nach dem anderen. Man sieht noch eine kleine Kochstelle, überall zeigt sich die über sechs Jahrhunderte alte Architektur an den schiefen Böden, Winkeln und Ecken. Besonders erwähnenswert ist auf jeden Fall noch die Himmelsleiter: ein Treppenhaus, das vom Erdgeschoss bis in den 4. Stock gerade, steil und nur in einer Richtung nach oben führt - typisch für die gotischen Stadthäuser dieser Zeit und eine absolute Seltenheit.

 

Im Biermuseum lernt man die Geschichte des Bieres kennen: von den Anfängen im alten Ägypten bis zu den heutigen Münchner Brauereien, über das Reinheitsgebot, die Rolle der Klöster und wie das Bier sogar Eingang in die Comic-Kultur gefunden hat erfährt man hier.

 

Nicht ganz so alt ist die Geschichte des Oktoberfests, das 1810 anläßlich der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig mit Therese von Sachsen-Hildburghausen zum ersten Mal gefeiert wurde. Auch hier spiegelt sich die Veränderung über die Jahrzehnte in vielen Fotografien, Bildern und Exponaten. Gleich zu Beginn des Rundgangs unbedingt die Türe links weit aufmachen!

 

Im Museumsstüberl kann man sich nach der Theorie mit einer Brotzeit und Münchner Bier wieder stärken.

 

Himmelsleiter
Himmelsleiter
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Augustiner Gaststätte

Muschelsaal
Muschelsaal

Die Augustiner Gaststätte in der Neuhauser Straße (nicht verwechseln mit dem Augustiner am Dom!) ist eine Institution und einen näheren Blick wert:

Augustiner Bier wird bereits seit dem Mittelalter mitten in München gebraut. Nach der Auflösung des Augustiner Klosters (heute Jagdmuseum) Anfang des 19. Jahrhunderts zog die Brauerei in die Neuhauser Straße, wo bis 1885 noch gebraut wurde. Danach wurde das Gebäude nach Plänen von Emanuel von Seidl zu einer Großgaststätte mit Jugendstilelementen umgebaut. Schon von außen deutlich zu sehen ist die Zweiteilung des gastronomischen Konzepts: das linke Gebäude - die ehemalige Brauerei - ist heute die eher rustikale Bierschwemme, das rechte birgt das Restaurant mit weiß gedeckten Tischen. Hier spiegelt sich der Glanz der (vorigen) Jahrhundertwende wieder: Holzvertäfelungen und Stuckdekor, und besonders witzig: der Muschelsaal ist mit Grotten und Muscheln an den Wänden verziert, darüber wölbt sich eine Glas-Eisen-Kuppel. Das allein lohnt schon einen Besuch. 

Eine eigene Metzgerei und Bäckerei bürgen für gleichbleibend hohe Qualität. Die Karte typisch bayerisch, keine Überraschungen, aber solide.

Das Saure Lüngerl (sicher nicht jedermanns Sache, aber ich steh dazu) war nicht das Beste, das ich probiert habe. Mir war es nicht deutlich genug gewürzt und man hätte es auch weniger stark binden können. 2,5 / 5 Punkten 

Der Service professionell, schnell - bei der Menge an Publikum kann man auch kein persönlicheres Miteinander erwarten. Außer man gehört zu den Stammgästen und davon gibt es eine Menge! Ansonsten neben Touristen auch viele Geschäftsleute, die wahrscheinlich gerade ihren Gästen von auswärts das typisch Münchner Ambiente zeigen wollen.

Fazit: auf jeden Fall nett mal gesehen zu haben - nur wegen der Küche allein würde ich aber nicht wiederkommen

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